Donnerstag, 23. Juli 2009

Verlieren wir unser Bargeld?

Worüber viele schon längere Zeit spekulieren könnte nun Wirklichkeit werden. Wir könnten unser Bargeld als Zahlungsmittel verlieren. Wie? Ganz einfach: Angeblich soll der Schweinegrippe-Virus zwei Wochen lang auf Banknoten überleben können. Vielen schlecht informierten Mitbürgern dürften bei dem Gedanken wohl schon die Knie schlottern. Was für eine Verarsche! Aber lest selbst den Artikel von http://www.infokriegernews.de.

Focus Online berichtet:

Schweinegrippe - Virus überlebt zwei Wochen auf Banknoten
Der Erreger A/H1N1 kann dem Menschen nach Erkenntnissen der Deutschen Nationalakademie noch gefährlicher werden als er derzeit ist. Auf Geldscheinen hält er sich bis zu zwei Wochen.

Da liegt es doch nahe den Bargeldlosen Zahlungsverkehr einzuführen um uns vor dieser wahnsinnigen Gefahr zu schützen. Und noch gefährlicher als jetzt schon? Wenn man ein wenig zynisch sein möchte, könnte man auch von einer mutwilligen Übertreibung sprechen.

„Besonders dringlich ist die Entwicklung von pandemischen Impfstoffen, die innerhalb der nächsten Monate in großen Mengen zur Verfügung gestellt werden müssen“, heißt es darin. Zum Plan Deutschlands, zunächst 25 Millionen Menschen zur freiwilligen Schweinegrippe-Impfung aufzurufen, sagte der Virologe: „Das ist sicher eine Maßnahme, die sinnvoll ist. Wünschenswert wäre aber, dass man einen noch größeren Prozentsatz der Bevölkerung impft.“

Also 25 Millionen finde ich schon beachtlich unter der Gewissheit, das niemand eigentlich so genau weiß wie das alles sich auswirkt. Aber das ist dann so ähnlich wie bei Microsoft, der Endkunde macht den Betatest. Hoffen wir mal das die Immunsysteme der Tester besser sind als die Systeme der PCs die es dann zerlegt hat.

Die Idee Bargeld zu dämonisieren finde ich schon fast wieder genial. Bleibt zu hoffen, das die Bürger nicht in Kürze nach rein digitalem Geld Geld schreien um sich dieser Seuchengefahr zu entziehen.

Interview mit Michael Mross (MMnews)

Der Internetdienst Infokriegernews.de veröffentlichte am 21. Juli 2009 ein Interview mit Michael Mross, dem Betreiber von MMnews (http://www.mmnews.de).

Infokriegernews.de:
Michael, Du bist vielen Fernsehzuschauern noch als nonchalanter Börsenprophet von n-tv bekannt. Seit wann bist Du nicht mehr im Fernsehen zu sehen und wie kam das?

Ich bin immer noch im Fernsehen, nur schlechter empfangbar in Deutschland. Derzeit arbeite ich noch für CNBC und berichte weltweit von der deutschen Börse. Börsenfernsehen mache ich nun schon seit fast 20 Jahren. Ich habe Crash und Übertreibungen miterlebt. Und derzeit ist es ja auch wieder eine spannende Phase, weil’s dies Mal ums Ganze geht: Unser Finanzsystem.

Infokriegernews.de:
Was bewog Dich zur Gründung der Wirtschaftszeitung MMnews? Gab es da den berühmten innerlichen Ruck bei Dir und was ist das Ziel dieser Seite?

Wer bei der Finanzmarktberichterstattung in die Tiefe geht, der merkt schnell, dass oft Scheinkorrelationen im Spiel sind. Nicht die Nachrichten machen Kurse, sondern Kurse die Nachrichten. Darüber hinaus wird die vermeintliche Kausalität nur durch zwei Nachrichtenagenturen bestimmt. Das ist sozusagen das Gesetzbuch des Börsenreporters: Wenn’s bei Reuters steht, dann darfst du es so sagen. Dieses immer wieder nachzuplappern ist mit der Zeit ermüdend.

Infokriegernews.de:
Pflegst du noch Kontakte in die Finanzwelt, oder sind diese inzwischen alle Empfänger staatlicher Transferleistungen in Milliardenhöhe geworden und hast du mittlerweile Abstand von den guten Freunden genommen?

Die Kontakte sind mir nach wie vor wichtig. Viele erzählen hinter der Kamera mehr als davor. Aber man kann die Finanzwelt wirklich in zwei Einheiten einteilen: Die einen leben und interpretieren die Wirtschaftswelt so, wie es der Mainstream verlangt. Und die anderen, eine winzige Minderheit, versucht tatsächlich in die Untiefen der Geldillusion hinabzusteigen. Doch bei den meisten beißt man auf Granit, wenn man kritische Fragen stellt. Das war auch bei Fed-Chef Bernanke so. Aber auch viele ehemalige Bundesbänker sind nicht sehr auskunftsfreudig. Wenn es um die Hintergründe der Geldsystemkrise geht, stößt man schnell auf eine Wand des Schweigens.

Schockierend jedoch ist, dass auch viele hochgestellte Finanzpersönlichkeiten die Grundlagen des Geldsystems nicht beherrschen und deshalb auch keine echte Ursachenforschung in Sachen Krise betreiben können. Das ist ungefähr so, als wenn ein Mathelehrer das Einmaleins nicht kennt.
Und noch schockierender ist, dass praktisch alle Bundestagsabgeordneten keine Ahnung haben, was eigentlich los ist. Deshalb konnten sie auch von den Banken so leicht um den Finger gewickelt werden.

Infokriegernews.de:
Seit Monaten gibt es Anzeichen dafür, dass die G20-Regierungen an einer neuen Weltwährung basteln. Die immer wieder erwähnten Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds sind ja eigentlich keine reguläre Währung, sondern ein Währungspaket aus Dollar, Euro, Yen und Pfund. Du hast aber bereits am 18.März im Artikel “Weltpanik, Weltmanipulation und Weltwährung ” auf die Einführung einer regulären Weltwährung, Arbeitsname “Globo”getippt.

Ich habe mit einigen einflussreichen Leuten gesprochen, die unter anderem auch an namhaften Zentralbanken arbeiteten und arbeiten. Demnach gibt es wohl Überlegungen, dass der Dollar in Richtung 100 Yen und 1 Euro geschleust werden soll. Also 1USD=1Euro=100Yen – Und dann kann man es ja „Globo“ nennen. Ich halte diese Variante für die letzte große Betrugsaktion seitens der Fed und kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie Realität wird. Aber bei so viel Unwissenheit rund um den Globus in Sachen Geld kann alles passieren. Der Euro, der bisher größte Unsinn der Währungsgeschichte, wurde ja auch Realität. Und wenn man den Leuten sagt: „Ist doch praktisch, dann kannst du selbst in Tokio dein Pappbrötchen mit dem Globo zahlen – wie in Berlin“ – dann fallen doch mit Sicherheit alle darauf rein. Dass sie damit selbst rein gelegt wurden, merken sie erst, wenn das System kollabiert. Genauso wie der Euro zerbrechen wird!

Jedenfalls wäre es von Seiten der Amis eine geschickte Idee, den ansich wertlosen Dollar überbewertet in einer globalen Währungsunion aufgehen zu lassen. Dann hätten wir nämlich die Probleme der US-Wirtschaft mit am Hals und dürfen dafür geradestehen. Ähnlich sieht es ja jetzt schon bei den Sonderziehungsrechten aus, bei dem die US-Währung mit über 40% vertreten ist. Viel zu hoch, gemessen an der Wirtschaftsleistung der USA.

Infokriegernews.de:
Auf dem italienischen G8-Gipfel stellte dann der russische Präsident strahlend eine neu geprägte Münze als neue Weltwährung vor, Inschrift: “Einheit in der Vielfalt”. Hast Du so etwas erwartet?

Ich halte das für einen Scherz. Der Russe ist genauso gefangen im Weltgeldsystem wie wir alle. Alleingänge sind da nicht erlaubt. Und selbst der Versuch wäre untauglich. Auch heute noch gilt: Wenn ich die Wahl zwischen Rubel und Dollar habe, dann würde ich mich wohl eher für den Dollar entscheiden. Die Fed hat zumindest in der letzten Jahrzehnten gezeigt, dass sie das Zepter in der Hand hält – und damit, aus ihrer Sicht, eine äußerst gute Politik gemacht hat. Immerhin wird der Greenback in allen Ländern als Tauscheinheit akzeptiert. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Dagegen kann kein neues Konstrukt „anstinken“.

Infokriegernews.de:
Wie beurteilst Du in dieser Entwicklung die Rolle der “Bank für Internationalen Zahlungsausgleich”? Man munkelt ja, dies könne eine Art Weltzentralbank werden. Immerhin sitzen im BIZ-Direktorium Ben Bernanke von der US-Zentralbank Fed, Claude Trichet von der EZB, alles kommerzielle Banken, die ihr gedrucktes Geld praktisch an den Staat als dessen Währung verkaufen. Andererseits sitzt dort auch Zhou Xiaochuan von der staatlichen People’s Bank of China. Es gibt da eine Art Konkurrenzsituation zwischen der BIZ und dem IWF um die Rolle der Weltzentralbank. Welche Entwicklung prognostizierst Du?

Was heisst ‚man munkelt“ das die BIS Weltzentralbank sei? Sie ist es. Der ganze Apparat BIS hat ja schon fast sektenähnlicher Charakter. Die BIS in Basel ist wie ein Staat im Staate. Die Mitarbeiter genießen Immunität, besitzen Diplomatenpässe. Und das schönste: Sie müssen keine Steuern zahlen – anders als ihre verschuldeten Untertanen. BIS, das sind die Geldgötter – zusammen mit der Fed. Sie bestimmen den Kurs, sind unantastbar.
Es ist, gelinde gesagt, ein unglaublicher Vorgang, dass die BIS einen solchen Status besitzt. Sie wird von niemand kontrolliert und kann machen was sie will. Sie hat volle Kenntnis über das, was geldtechnisch passiert und entwirft merkwürdige Gesetze, an die sich alle halten müssen, außer die Amerikaner – siehe Basel II. Woran das wohl liegt?

Der IWF ist meiner Meinung nach nur ein Erfüllungsgehilfe der BIS. Der IWF wird rausgeschickt, wenn’s irgendwo brennt und soll checken, wie viele Milliarden notwendig sind, um einzelne Länder am Tropf zu halten.

Infokriegernews.de:
Die mächtigste Bankenlobby der Welt ist die sogenannte “Gruppe der Dreißig”, auch G30 genannt. In diesem Gremium sind praktisch alle wichtigen Zentralbanker weltweit vertreten. Ihr Vorsitzender, Paul Volcker, ist Chefökonom von US-Präsident Obama. Wie beurteilst Du die Rolle der seit Anfang des Jahres amtierenden neuen Regierung in Washington?

Ich möchte weder in der Rolle Obamas noch in der von Bernanke sein. Es ist mir völlig rätselhaft, wie dieser Trümmerhaufen in den USA je wieder ans Laufen gebracht werden soll. Ein Land, das an einem einzigen Tag 7 Milliarden Schulden machen muss, um zu überleben, hat praktisch alle Karten aus der Hand gegeben. Hinzu kommt, dass durch den US-Kreditbetrug, der die ganze Welt in den Abgrund stürzte, niemand mehr die Schuldscheine des Landes kaufen will. Nun gut, jetzt kauft Ben sie selbst – aber wie lange soll das gehen?

Überregulierung und Terrorgesetze geben den USA zusätzlich den Rest. Aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist ein dekadenter Überwachungsstaat geworden, dessen Deindustrialisierung voranschreitet. Aber das haben sie sich selbst eingebrockt: Es war halt einfacher, Geld zu drucken und Schuldscheine in alle Welt zu verkaufen, als Produkte herzustellen.
Ich kenne die USA seit über 30 Jahren. Früher war New York das Non Plus Ultra. Doch davon ist nichts mehr übrig. Diesen Rang hat nun Shanghai und Tokio übernommen.

Infokriegernews.de:
Wie müsste Deiner Meinung nach ein gerechtes Geldsystem aussehen und wie ein gerechtes Wirtschaftssystem, das niemanden übervorteilt und jedem eine faire Chance gibt? Braucht es da nicht irgendeinen Schiedsrichter? Und wer sollte das sein?

Das ist eine philosophische Frage. Wenn Geld im Spiel ist, dann ist es immer ungerecht. Ich hab echt keine Ahnung, wie so ein System aussehen könnte. Aber Fakt ist: Wenn wir so weiter machen, wie bisher, fährts gegen die Wand.
Wenn Geld und Zins im Spiel ist, dann hat es immer die Tendenz, dass es in der Hand weniger sich vermehrt. Aber diese „Anreicherung“ würde auch ohne Geld passieren. Ich hab fast den Eindruck, dass es evolutionär programmiert ist: Der Fittere überlebt. Fit in unserem System heißt, sich Dinge auszudenken, um andere Menschen auszubeuten, sie zu betrügen.

Tendenziell bin ich für Grundeinkommen, wie ich es auch in meinem Buch „Evolution des Erfolgs“ beschrieben habe. Jeder Mensch soll 500 Euro kriegen. So haben Familien automatisch mehr. Dafür Auflösung aller Transferämter, Schließung der Arbeitsämter, Sozialämter usw. Gleiche Steuersatz für alle würde die Finanzämter auf ein Minimum reduzieren. Meine Vorstellung: 25% vom Gewinn, keine Ausnahmen.

Vorübergehende Finanzierung dieser Revolution durch Schulden. – Ich denke, dass würde die Kräfte einer Gesellschaft neu entfesseln.

Andererseits: Was wollen wir eigentlich? Soll jeder mit einem Mercedes durch die Gegend fahren? Wohin führt eine Gesellschaft, die immer „Mehr“ will. Was ist das für eine Gesellschaft, in der Menschen zu bloßen Konsumenten degradiert werden? Bloße Shopping-Roboter, die konsumieren. Ein Leben für den Konsum. Der Gipfel der Perversion.

Hat schon mal je einer hinterfragt, was das bedeutet? „Konsumieren?“ Konsumieren heißt „verbrauchen, aufbrauchen“. Ein solcher Begriff ist in der Natur völlig unbekannt. In der Natur lebt alles von jedem. Es gibt keinen „Abfall“, keinen „Konsum“. Daran sollten wir uns orientieren. Dieser ganze Konsum-Wachstumsfetisch bedarf jedenfalls einer grundlegenden „Überarbeitung“. Wer zu fett ist, wird schneller krank. Das gilt auch für Gesellschaftssysteme. Wenn wir so weiter machen, droht der Untergang.

Infokriegernews.de:
Im Herbst wirst Du auf der Blogger Conference Germany (BCG) als Referent teilnehmen. Wie siehst Du die Rolle der unabhängigen Medien in der aufkommenden Digitalen Epoche?

Wir leben in einer Welt der totalen Illusion. Nicht nur die Geldillusion prägt das Individuum. Ich verstehe die Aufgabe der unabhängigen Medien darin, den Menschen endlich die Augen zu öffnen und ihnen auch klar zu machen, dass viele Vorstellungen, die sie als „normal“ interpretieren, genau das Gegenteil davon sind: nämlich total irrational.

Unsere gesamte Gesellschaft in ihren Auswüchsen ist der Gipfel der Irrationalität. Das Streben vieler Menschen ist durch perfekte Marketing-Strategien einer monopolisierten Wirtschaft vollkommen in die Irre geleitet. Die Menschen „empfangen“ ihre Handlungsanweisungen über Satteliten-Schüsseln und Kabel. Aus dem Volk von Dichtern und Denkern wurde eine irrgeleitete Masse, welche rund um die Uhr durch Massenmedien gehirngewaschen wird. Da sollten die unabhängigen Medien – jeder für sich in seinem Bereich – dran arbeiten, diesen Wahnsinn aufzuzeigen.

Wir werden die Welt damit vielleicht nicht verändern, aber dennoch vielen Menschen zeigen, dass sie anders leben müssen und damit sogar glücklicher werden.

Wir müssen auch weg von dem Begriff „Blogger“. MMnews versucht diesen Weg zu gehen. Ein „Blogger“ gilt immer noch als etwas „abwegig, verrückt, nicht richtig ernst zunehmen“. Wir müssen eine alternative Medienwelt gestalten, welche in einem völlig entgleisten Gesellschaftssystem neue Wege zeichnet und den Menschen wieder zeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt!

Dienstag, 21. Juli 2009

Jürgen Elsässer: Die Rolle der Banken in der Wirtschaftskrise

Vortrag von Jürgen Elsässer anlässlich des ersten Alles Schall und Rauch-Deutschlandtreffen zum Thema: "Die Rolle der Banken in der Wirtschaftskrise" (Laufzeit: ca. 45 Min.):



Unser Geld ist nichts wert, denn es wird aus Schulden erzeugt!

Quelle: http://www.kopp-verlag.de, Michael Grandt

Geld wird durch Vergabe von Krediten geschaffen, also durch Schulden. In Wahrheit verleiht die Bank nur Luft, ein paar Zahlen auf dem Bildschirm!

Sie allerdings müssen der Bank das nicht existente »Geld«, das Ihnen »geliehen« wurde, plus Zinsen zurückzahlen. Dieses »Illusionsgeld« wird im Fachjargon »Buch-« oder »Giralgeld« genannt, weil es nicht physisch, sondern nur rein virtuell auf Bankkonten existiert. In Form von Schecks, Überweisungen und Kreditkartenabbuchungen wandert es dann von Bank zu Bank, und aus der ursprünglichen Summe der Anleihe wird immer mehr: Jedes Mal, wenn dieses Geld ausgegeben wird und auf einer anderen Bank landet, geht aus ihm ein weiterer Kredit hervor. So ist das Geld im eigentlichen Sinne nichts wert, da es sich genau genommen um Schulden handelt.

Die Kreditgeldschöpfung an einem (vereinfachten) Beispiel

Herr Schmidt will sich ein Auto kaufen und nimmt dafür bei der Bank einen Kredit von 30.000 Euro auf, den er mit seinem Haus absichert. Die Bank überweist das Geld direkt auf das Konto des Autohändlers und belastet gleichzeitig das Konto von Herr Schmidt. Kein einziger Cent an Bargeld ist geflossen.

Wir sehen: Die Bank braucht also gar keine vorhergehende Einzahlung von gespartem Geld, um einen Kredit an Herrn Schmidt zu vergeben, weil die Einlage für den Kredit bereits mit der Buchung entsteht. Hier spricht man von Geld- oder Kreditschöpfung, da das neue Geld durch einen Kredit entstanden ist. Banken erzeugen bei der Kreditvergabe stets zusätzliches Geld, das vorher nicht vorhanden war und können durch Ankauf werthaltiger Aktiva weiteres Geld erzeugen.

Geld wird »verbrannt«

Die Geldschöpfung basiert also vorwiegend auf der Gewährung von Krediten. Es geht aber auch anders herum, dann nämlich, wenn Geld »verbrannt« wird: Herr Schmidt kauft ein Wertpapier für 250 Euro. Dieses verkauft er dann an seine Bank. Der Wert des Papiers sinkt danach auf 150 Euro. Die dadurch entstandene Differenz von 100 Euro stellt für die Bank einen Verlust dar, der in der Bilanz abgeschrieben wird, sprich: das fiktive Geld verschwindet dahin, woher es gekommen ist – ins Nichts.

Aus dem Nichts ins Nichts

Diese Vorgänge wiederholen sich in unserer Wirtschafts- und Finanzwelt in noch viel größerem Maße. Fast täglich erhalten wir Meldungen darüber, dass Bank X oder Bank Y Millionen oder gar Milliarden »abgeschrieben« haben. Viele Menschen fragen sich, woher kommt denn das Geld und wo geht es hin? Die Antwort ist ganz einfach: Es kommt aus dem Nichts und es geht ins Nichts!

Ist diese Darstellung übertrieben oder gar an den Haaren herbeigezogen? Keinesfalls!


Zum Nachdenken

– Banken verfügen grundsätzlich nur über einen Teil ihrer Sichteinlagen (gemeint sind damit die täglich verfügbaren Guthaben auf Konten), die als Barreserve gehalten und nicht weiter verliehen werden dürfen. Ein zusätzlicher Teil muss bei der Notenbank entsprechend als Mindestreserve hinterlegt werden.

– Die Mindestreserve bei europäischen Banken beträgt zwei Prozent.

– Den Rest, die sogenannte »Überschussreserve«, kann die Bank nutzen, um weitere Kredite zu vergeben. Je nach Rating muss aber nur ein Teil der Kreditsumme auch wirklich vorhanden sein.

– In den USA konnten die Banken bisher den zehnfachen Wert ihrer Einlagen verleihen.

– In Deutschland ist dies der 18-fache Wert des Eigenkapitals eines Finanzinstitutes.

– Nur ein kleiner Teil, etwa drei Prozent der Guthaben, sind bei den Banken als Bargeld ständig verfügbar. Das erklärt, warum die Banker nichts mehr fürchten als einen »Run« auf ihre Banken, denn das hat in der Vergangenheit immer wieder zu Fällen von Zahlungsunfähigkeit geführt.

Das Game Over war näher als alle dachten!

Quelle: http://binladenspenpal.blogspot.com Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte die Bush Administration nach der Lehman Brother Pleite ernsthaft den nationalen Bankenkollaps und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft diskutiert.

In eilends organisierten "conference calls" wurde der Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung aller Bereiche (Wirtschaft, Sicherheit.....) sowie die vordringliche Frage erörtert, auf welche Art und Weise die US-Bevölkerung überhaupt flächendeckend mit Nahrungsmitteln versorgt werden kann.

Vorrangiges Ziel aber sei es gewesen (ähnlich wie in Deutschland), die Bevölkerung NICHT zu informieren und die Lage schönzureden. In diesen Prozeß wurden auch die Massenmedien mit einbezogen.

Die US-Administration kam bei ihren Erörtungen zum Ergebnis, daß ein GO vergleichbar der großen Depression von 1929 ablaufen würde. Diese Ausführungen stammen von Treasury secretary Hank Paulson. [Link]. Paulson führt weiter aus, dass auf die BoA (Bank of America) extrem großer Druck ausgeübt wurde Merrill Lynch zu übernehmen. [Link]

Am 14. Oktober 2008 hat Hank Paulson folgendes verharmlosendes Statement abgegeben (während man das Game-Over hinter verschlossenen Türen diskutierte). Es ist ein Dokument, das aus heutiger Sicht wie eine Verhöhnung der Bevölkerung klingt. [Link]

Etwa ein halbes Jahr vorher - März 2008 klang Hank Paulson so: ...."I've got great confidence in our financial market, our financial institutions. Our markets are resilient and flexible. Our institutions, our investment banks are strong,"....

Einmal mehr zeigt sich, daß für Politiker und auch Journalisten das gesprochene bzw. geschriebene Wort keinerlei Wert mehr hat. Wir haben es hier vielmehr mit einer unheilvollen Allianz zu tun, die aktiv gegen die Interessen der Bürger arbeitet. Die Deutschen Medien haben im Zusammenhang mit der Garantieerklärung aller Bankeinlagen durch Kanzlerin Merkel komplett versagt - sie haben sogar große Schuld auf sich geladen, sie haben sich gottesgleich über Herrscher von Information und Nichtinformation gemacht. Während man in den Schweizer Medien rechtzeitig erfahren hat, daß die Geldtransportunternehmen in Deutschland Sonderschichten fahren, damit der Bargeldabfluß an Kundengeldern bewältigt werden kann, und selbst bei Banken in Großstädten Wartelisten von bis zu 7 Tagen für größere Bargeldabhebungen existierten - währenddessen haben die dt. Medien, vermutlich auf einen Maulkorberlaß durch höchste Stellen, ihr Schweigen nicht gebrochen.

Was lernen wir daraus? (auch in Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen).

1) WORTE SIND WIE SCHALL UND RAUCH!

2) Die MAINSTREAM-MEDIEN (auch das sog. GEZ-Fernsehen) sind nur noch Erfüllungsgehilfen von Politikern und sog. übergeordneten Interessen.

3) Weg vom Informationskonsum - hin zur Eigenrecherche.

Dienstag, 7. Juli 2009

Mit Deflation in den System-Crash?

Quelle: http://www.mmnews.de Die weltweite Kreditklemme lässt die Wirtschaft weiter schrumpfen. Massenpleiten bei Firmen und Staaten sind programmiert. Inflations-Versuch der Zentralbanken vorerst gescheitert. Deflation wahrscheinlich.

Seit Monaten diskutieren Ökonomen darüber, ob die aktuelle Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in eine Inflation oder Deflation münden wird. Es scheint die Auffassung vorzuherrschen, dass mit der expansiven Geldpolitik der Notenbanken und den schuldenfinanzierten Konjunktur- und Rettungs-Programmen am Ende nur ein Ergebnis stehen kann: Inflation. Doch es könnte ganz anders kommen!

Warum vorerst keine Inflation?

Inflation, also die Entwertung des Papiergeldwertes, ist das klassische Umfeld für steigende Edelmetallkurse. Damit Güterpreisinflation eintritt, muss in einem bestimmten Zeitraum die Geldmenge schneller steigen, als die Menge an produzierten Gütern und Dienstleistungen. Damit Preise steigen, muss die Nachfrage größer sein als das Angebot.

Weitere wichtige Voraussetzungen: Es ist erforderlich, dass das Geld (schnell) im Wirtschaftskreislauf zirkuliert.

Die Konsumenten-Psychologie: Menschen geben ihr Geld schneller aus, weil sie damit rechnen, dass die Waren morgen noch teurer sein werden.

Fazit: Inflation bedarf eines expansiven Wirtschaftsumfeldes. Davon sind wir derzeit aber weit entfernt. Wenn die Menschen aufgrund von Massenarbeitslosigkeit kaum frei verfügbare finanzielle Mittel besitzen, dann können Sie auch nicht viel ausgeben. Ergo: keine steigende Nachfrage und damit keine steigenden Preise.

Was ist mit der Liquiditätsschwemme?

Die Kapitalvernichtung in der Finanzmarktkrise war und ist noch immer riesig. Die Banken benötigen weiter Geld, um Bilanzlöcher zu stopfen und die Eigenkapitaldecke zu stärken. Das zusätzlich geschaffene Geld zirkuliert vorwiegend innerhalb des Finanzsystems und gelangt nur tröpfchenweise in die Wirtschaft.

Die Banken stecken das billige Geld in vergleichsweise renditestarke Anlagen, anstatt sich des Risikos der Vergabe von Firmenkrediten gegen Minizinsen auszusetzen.

Die Investitionsnachfrage, die Beschäftigung und damit Konsumgüternachfrage werden somit nicht ausreichend stimuliert, um für einen Wirtschaftsaufschwung zu sorgen.

Wird das Finanzsystem nun immer weiter mit Geld geflutet, dann dürfte sich an dieser Situation vorerst nichts ändern. Die Situation kann sich für die Realwirtschaft sogar noch verschlimmern. Denn die Liquiditätsschwemme führt im Zweifel zu einer Blasenbildung innerhalb des Finanzsystems. Die Rede ist hier beispielsweise vom Anleihenmarkt, der zuletzt von Unternehmen immer stärker zur Finanzierung herangezogen wurde. Eine Flucht aus Anleihen könnte verheerende Folgen für die Finanzierung von Staaten und Unternehmen haben.

Was spricht für eine Deflation?

Momentan deutet vieles darauf hin, dass wir uns auf eine Deflation zubewegen. Das gilt für Deutschland und die Eurozone. Aber auch die USA sind noch nicht aus dem Schneider.

Deflation, das bedeutet sinkende Preise mit einem sich selbst beschleunigenden Abwärtstrend: massiver Preiswettbewerb, schrumpfende Unternehmensgewinne, Firmenpleiten, Massenentlassungen, Konsum-Einbruch, weitere Firmenpleiten …

Die Konsumenten-Psychologie: Es herrscht Käuferstreik. Die Menschen halten ihr Geld zurück, weil sie damit rechnen, Waren bei weiter sinkenden Preisen morgen noch günstiger einkaufen zu können oder einfach weil sie das Geld in Erwartung einer düsteren Zukunft horten.

Aktuelle Indikatoren:

1. Preise: Sie sinken bereits
In der Eurozone wurde im Juni erstmals seit Bestehen der EU eine negative Inflation (-0,1 %) registriert. In den USA sank der Consumer Price Index im Mai um 1,3 Prozent im Vergleich zum Mai des Vorjahres. Experten weisen in diesem Zusammenhang relativierend auf die weiter positive Kerninflationsrate hin, weil der Ölpreis im vergangenen Jahr extreme Höhen erreichte. In den USA wird die Deflation mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft. Sie ist das Schreckgespenst schlechthin. Man versucht das Szenario auch argumentativ soweit wie möglich fern zu halten. Interessant in diesem Zusammenhang: Das FTD-Interview mit Ex-Notenbank-Chef Alan Greenspan. Titel: "Es ist Inflation, Dummkopf"

Er ist ein großer Verfechter der Theorie „Inflation heilt Wirtschaft“. Mit seiner zügellosen Liquiditätspolitik hat er allerdings tatkräftig zur Entstehung der aktuellen Krise beigetragen.


2. Auftragsrückgang: Weiter auf Schrumpfkurs
Deutschland: Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagebau ist im Mai um 48 Prozent eingebrochen (Jahresvergleich). Der Rückgang ist damit fast so stark wie im Februar (-49%) und noch einmal deutlich stärker als im März (-35%).
Euroraum: Die Auftragseingänge fielen im April um 35,5 Prozent im Jahresvergleich. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995. Tendenz: weiter fallend!
USA: In den USA sind die Auftragseingänge im Mai wieder etwas gestiegen. Die Juni-Zahlen werden erst im August veröffentlicht.


3. US-Wirtschaftsindikatoren: Weiter düster
Die US-Häuserpreise sind im April weiter abgestürzt (-18,1% im Vergleich zum Vorjahr; -0,6 Prozent zum Vormonat). Das US-Konsumklima sank im Mai überraschend. Die aktuellen und künftigen Erwartungen der Verbraucher fielen jeweils geringer aus. Auch die US-Arbeitslosigkeit nimmt weiter zu. Im Juni gingen erneut 467.000 Stellen verloren. Arbeitslosenquote: 9,5 Prozent. Im August 2008 lag sie noch bei 5,7 Prozent.


4. Kreditklemme: Kein Geld für die Wirtschaft
Alle Maßnahmen, die Kreditvergabe zu stabilisieren, sind in Deutschland bislang gescheitert. Die Zahlen einer aktuellen Umfrage des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI): 57 Prozent der Mitglieder gaben an, eine Kreditklemme zu spüren. Bei der Befragung im März waren es nur 5 Prozent.


Wie reagiert Gold bei Deflation?

Im Grunde gibt es keine ausreichende Erfahrung, wie sich Gold in einer Deflation verhält. In der Zeit der Großen Depression und auch lange danach war der Goldpreis fixiert und konnte sich damit nicht frei am Markt entwickeln.

Deflation bedeutet, dass der Wert des Geldes steigt, Güterpreise also fallen. Müsste dann nicht auch der Goldpreis abrutschen? In der aktuellen deflationären Phase hat sich das Edelmetall schon einmal sehr gut gehalten, während es andere Rohstoffpreise arg gebeutelt hat.

Gold und Silber werden aber auch in den verschiedenen Phasen der Deflation nicht oder nicht in dem Maße wie andere Sachwerte (z.B. auch Immobilien) im Preis fallen. Man muss bei einer auftretenden Deflation vor dem Hintergrund der jetzigen Krise weiter von stabilen oder sogar deutlich steigenden Edelmetallpreisen ausgehen. Warum?

Eine Deflation erhöht die Risiken eines Systemcrashs enorm. Gegebenenfalls kommt der totale wirtschaftliche Zusammenbruch sogar noch schneller, als bei einer möglichen Hyperinflation. Denn bei galoppierender Geldentwertung könnten sich Staaten mit einem Währungsschnitt auf einen Schlag entschulden und das Scheingeld-System unter gleichbleibenden Bedingungen neu anstoßen.

Gold und Silber sind als Versicherung gegen das Risiko eines System-Crashs zu sehen. Der wird mit einer Deflation noch wahrscheinlicher, als er ohne hin schon ist.

Deflation fördert Staatspleiten

Eine Deflation erhöht den Wert des Geldes und damit auch den Wert bestehender Schulden. Gerade die horrende Staatsverschuldung ist aber derzeit einer der Hauptfeinde wirtschaftlicher und sozialer Stabilität. Eine zusätzliche Erhöhung des Schuldenwertes durch Deflation steigert das Risiko von Staatspleiten noch einmal ganz erheblich.

Die Folge: Wenn der Staat seine Schulden nicht mehr zahlen kann, dann bricht das Geldsystem des Landes zusammen. Denn dessen Schuldscheine sind bei einer Pleite nichts mehr wert! Und nichts anderes als Schuldscheine sind Euro und US-Dollar.

Alle Zahlungsversprechen, die auf eine Pleite-Währung lauten, werden dann ebenso ganz oder teilweise wertlos sein. Dazu gehören alle Arten von Staatspapieren, Festgeldanlagen, Lebensversicherungen, Derivate, Zertifikate, Riester-Rente etc. Wer sein Geld ausschließlich in solche Vermögensanlagen gesteckt hat, ist im Falle des Währungs-Crashs finanziell ruiniert. Das dagegen Gold und Silber bei einem Währungs-Zusammenbruch buchstäblich unbezahlbar sind, steht außer Frage.

Die Regierungen hoffen unterdessen, über eine ordentliche Inflation den Weg aus der Schuldenkrise zu finden. Es ist ein gefährliches Spiel auf Zeit, das uns alle noch teuer zu stehen kommen wird.